Heike Förster: Ich engagiere mich für die Kirchenkreis-Partnerschaft mit Rukararwe, einer NGO in Uganda

Heike Förster engagiert sich seit rund 30 Jahren in verschiedenen Gremien „für eine gerechtere Welt“. Besonders am Herzen liegt der Preetzerin die Kirchenkreis-Partnerschaft mit Rukararwe in Uganda.

Ganz links: Heike Förster beim Baumpflanzen
Die Kinder im Waisenheim von Rukararwe tanzen in ihrer neuen bunten Kleidung.

In unserer Interview-Reihe Freiwillig im Kreis Plön beantworten Menschen aus dem Kreis Plön die Frage, warum sie sich ehrenamtlich engagieren. Diese Beiträge machen das vielfältige Engagement im Kreis sichtbar und ermöglichen Einblicke in verschiedene Ehrenamtsfelder. Unser Ziel ist es, Menschen zu inspirieren, die sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren möchten.

Wer sind Sie und wofür engagieren Sie sich ehrenamtlich im Kreis Plön?

Ich bin Heike Förster aus Preetz, ich engagiere mich seit rund 30 Jahren in verschiedenen Gremien „für eine gerechtere Welt“. Damit meine ich die Mitarbeit im Weltladen, im Ökumene-Ausschuss des Kirchenkreises Plön-Segeberg mit dem Politischen Kirchentag (der sechs Mal veranstaltet wurde) und insbesondere die Kirchenkreis-Partnerschaft mit Rukararwe in Uganda, organisiert im AKU (Arbeitskreis Ugandapartnerschaften).
Rukararwe ist eine NGO, die sich für ländliche Entwicklung einsetzt in den Aufgabengebieten Baumpflanzung, Traditionelle Heilung, Farmer (Agroforestry; Kaffee Genossenschaft), Jugendgruppe, Frauengruppe, Trauer und Betreuung, Interreligiöser Dialog und die ein Waisenhaus betreibt.

Warum liegt Ihnen dieses Thema besonders am Herzen?

Der erste Besuch in Rukararwe 1995 hat mich fasziniert, weil ein tiefer Einblick in eine fremde Kultur mit offenen, freundlichen Menschen möglich war. Ihre Lebensbedingungen waren und sind aus vielen Gründen schwierig, sie kämpfen für eine bessere Zukunft insbesondere für ihre Kinder. Natürlich ist die finanzielle Unterstützung aus unserem reichen Land wichtig, aber es war von Beginn an ein Lernprozess in beide Richtungen. Das Motto „Tree planting is life saving“ gilt bis heute, auch für uns. Das soziale Miteinander, z.B. in der Trauerarbeit, ist nachahmenswert.

Wie sehen ihre typischen ehrenamtlichen Aufgaben aus?

Die NGO in Uganda bietet ohne staatliche Zuwendungen Ausbildung und Fortbildung sowie soziale Hilfen. Das war in den Anfängen nur durch unsere finanzielle Unterstützung möglich, durch Spenden, Bingo-Zuschüsse und kirchliche Mittel. Ich habe Spenden eingeworben und Anträge für Zuwendungen formuliert. Jetzt geht es darum, Rukararwe zu einer mehr und mehr finanziell unabhängigen Einrichtung zu machen.
Besonders wichtig war mir aber immer das Mitdenken und Ausgestalten einer echten Partnerschaft auf Augenhöhe. Es hat mich persönlich bereichert, solche Wege mit verschiedenen Menschen, in verschiedenen Gruppen, auf verschiedenen Ebenen zu gestalten.

Welche Erfolge konnten Sie in letzter Zeit feiern?

Im Oktober 2023 habe ich Rukararwe erneut besucht. Es war großartig zu sehen, dass sich die Anlage in einem guten Zustand befindet. Beispielsweise Projekte zur Ausbildung von Jugendlichen im Umgang mit erneuerbaren Energien wie Solartechnik oder der Bau von energieeffizienteren Herden zeigen Früchte. Ein „Kuhprojekt“, für das wir bis vor etwa 12 Jahren Spenden gesammelt haben, wird selbständig weitergeführt. Arme Familien, die damals gefördert wurden, konnten ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen.

Für welches Problem suchen Sie eine Lösung?

In der langen Zeit der Partnerschaft hat sich naturgemäß die Anzahl der Unterstützer und Partnerschaftsgruppen sehr verändert. Es ist notwendig, hier eine neue Struktur zu entwickeln. Die bisher intensive Zusammenarbeit mit dem Freundschaftsverein Kronshagen-Bushenyi/Ishaka soll weiter vertieft und möglicherweise auch institutionalisiert werden.

Wer sollte Sie kontaktieren? Welche Art von Unterstützung wäre hilfreich?

Um den Bestand der Partnerschaft langfristig zu sichern ist es wichtig, auch junge Menschen zu gewinnen. Ich suche generationenübergreifend Menschen, die Lust haben, neue Ideen und Erfahrung zu verknüpfen, um neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln.

Wer ist im Kreis Plön besonders engagiert und sollte diese Fragen auch einmal beantworten?

Die Mitarbeiterinnen der Weltläden in Preetz, Schönberg und Plön

Wo finden wir Sie im Internet und im Kreis Plön?

Ökumene-Ausschuss des Kirchenkreises Plön-Segeberg
E-Mail: E-Mail schreiben

Vielen Dank für das Interview!


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